Reinhard Mey besang den Traum vom Fliegen in den 70er Jahren und traf damit bei vielen Menschen direkt ins Herz.
Für Studierende des Karlsruher Instituts für Technologie an der Universität Karlsruhe kann der Traum vom (Segel)Fliegen als Mitglied der „Akademischen Fliegergruppe“, kurz Akaflieg, Realität werden. Das vereinseigene Motto Studierende forschen, bauen, fliegen! ist Programm, hier ist alles von den Studierenden handgemacht. Vorerfahrungen im Fliegen sind aber nicht nötig.
Um Segelflieger in die Lüfte zu heben, werden sie an Stahlseilen nach oben gezogen bis die Thermik sie trägt. Die Akaflieg hat dafür eine motorgetriebene Seilwinde im Einsatz, bei etwa 3.000 Starts im Jahr. Die Seile werden pro Jahr ein- bis zweimal gewechselt.
Dolezych als Spezialist für sicheres Heben und Transportieren unterstützt die wichtige Forschungsarbeit und spendete auch 2021 insgesamt 3.000 Meter Stahlseile (3 x 1000 m).
Damit ist auch für die kommende Saison der Flugbetrieb sichergestellt, der gerade im Winterhalbjahr sehr reizvoll ist. Jasmin Sembritzki, erste Vorsitzende der Akaflieg, erklärt, dass besondere Wetterphänomene, die nur im Winter vorkommen, Segelflüge bis zu 6.000 Metern erlauben. „Normal“ seien ansonsten bei gutem Wetter etwa 3.000 Meter Flughöhe, sofern kein Flughafen in der Nähe sei. Dann müsse man sich mit deutlich weniger Flughöhe begnügen.
Mindestens 300 Arbeitsstunden pro Jahr müssen Interessierte bereit sein zu leisten. Vorkenntnisse werden keine verlangt, es ist „training on the job“, die älteren Mitglieder der Akaflieg zeigen, wie es geht. Es geht um Gemeinschaft, Freundschaften und um die Forschung.
Viele (ehemalige) Akaflieger bleiben auch beruflich im Bereich der Luft- und Raumfahrt und können hier vom Erfahrungsschatz der Studentengruppe profitieren. Viele Alumni bleiben dem Verein treu, kommen regelmäßig zu Fluglagern und sind nicht selten als Fluglehrer aktiv.
Das Fliegen an sich ist sicherlich ein großer Anreiz, aber eigentlich eher ein „Goodie“, so Jasmin Sembritzki.
Die Mechatronikerin sprüht vor Begeisterung über „ihren“ Verein, erzählt von spannenden und auch in der kommerziellen Luftfahrt wegweisenden Entwicklungen.
Da ist zum Beispiel das sogenannte Winglet, ein nach oben oder unten gebogener Fortsatz an den Enden der Tragflächen. Winglets verbessern die Ökobilanz der großen Vögel, indem sie den Luftwiderstand verringern und den Auftrieb erhöhen. Dieses kleine Bauteil wurde zuerst in der Akaflieg entwickelt und im Segelflug erprobt.
Wir freuen uns, mit unseren Stahlseilen einen kleinen, aber relevanten Anteil an der spannenden Forschungsarbeit haben zu dürfen und wünschen den akademischen Fliegern in diesem Sinne allzeit guten Flug, warme Kleidung und grüßen herzlich: Holm- und Rippenbruch!
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