Auch scheinbar schwerelose Seiltänzer müssen sich auf tragende Seile verlassen können! Damit sie ihre Kunststücke auf einer sicheren Basis zeigen können, werden die Seile einer jährlichen Prüfung unterzogen.
Der Dortmunder Zirkus Fritzantino ist im Dortmunder „Haus für Jugend“, dem Fritz-Henßler-Haus, beheimatet. Er bietet Zirkus-Workshops und Zirkus-Training für Kinder und Jugendliche an. Regelmäßig zeigen die jungen Artisten ihr Können bei öffentlichen Aufführungen.
Thomas Schade, Qualitätsmanager, Dozent und unser Spezialist für Seilprüfungen, freut sich auf diesen etwas anderen Arbeitseinsatz: “Eine schöne Abwechslung zu den Prüfungen unserer Produkte, die normalerweise in Werkstatthallen statt auf Bühnen stehen.“ Für die Verantwortlichen des Zirkus ist er ein alter Bekannter – Gerüst und Seile für die Artisten prüft er jedes Jahr. Heute haben wir ihn dabei begleitet.
Die Konstruktion für die Akrobaten ist in die Jahre gekommen; sie stammt noch aus DDR-Zeiten. Dank guter Pflege und genauer Prüfung ist sie ein „altes Schätzchen“, an dem schon Generationen von Equilibristen die Anfänge dieser Zirkuskunst ausprobieren durften.
Im halbdunklen Bühnenraum erscheint das Seilgerüst filigran; kaum vorstellbar, dass zarte Seile Menschen halten, Sprünge auffangen und Kunststücke erlauben.
Im Licht, aus der Nähe betrachtet, ändert sich der filigrane Eindruck: Schlanke Seile, aber starke Pfosten und beeindruckende Gewindemuttern machen einen vertrauenswürdigen Eindruck.
Diese Präsenz und das Wissen um die geprüfte Sicherheit sorgt auch bei den Neulingen unter den Artisten für Vertrauen und Ruhe.
Thomas Schade macht sich an die Arbeit. Die Seilprüfung ist Handarbeit und erfordert taktiles Gespür, ein gutes Auge, detailverliebte Genauigkeit und viel Erfahrung! Immer mit dabei: Messschieber, Zollstock und Prüfprotokoll mit Bemerkungen aus dem letzten Jahr.
Zunächst nimmt Thomas Schade das tragende Seil, auf dem die Artisten später balancieren, genau unter die Lupe: Mit der Hand fährt er aufmerksam das Seil entlang.
Ist alles glatt? Gibt es Beschädigungen?
Mit dem Messschieber prüft er an verschiedenen Stellen die Dicke des Seils. Auch die Seilenden unterzieht Thomas Schade einer genauen Prüfung.
Alle Werte werden in das Prüfprotokoll eingetragen. Hier ist alles in Ordnung.
Nach der Prüfung des „Hauptseils“ sind die Nebenakteure an der Reihe.
Ist der Schäkel, der die Seile hält, weit genug, um die beiden Seilenden mit Kauschen korrekt aufzunehmen?
Hat sich seit der letzten Prüfung etwas verändert? Wurde das Gerüst vielleicht ab- und wieder zusammengebaut? Wie stark ist die Belastung dieser Halteseile?
Jedes Detail wird genau geprüft.
Zu guter Letzt sind die Veranstalter beruhigt und glücklich: Das Gerüst kann weiterverwendet werden, es ist sicher und der Premiere steht nichts mehr im Weg.
Als Abschiedsgeschenk bekommen wir noch eine kleine Vorführung der Trainerin. Scheinbar schwerelos bewegt sie sich grazil über das Seil – beeindruckend!
Vielen Dank dafür und bis zum nächsten Jahr!
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