Spannende Erkenntnisse beim Sicherheitstag für Zurrgurte in Dortmund

Thema: Was unterscheidet einen guten von einem schlechten Zurrgurt?

Qualitativ minderwertige Ladungssicherungsmittel – vor allem Zurrgurte – sorgen regelmäßig für Unsicherheit und Unmut. Auch bei einem unserer Kunden aus Süddeutschland war das Thema zuletzt verstärkt in den Fokus geraten. Denn dieser Großhändler muss zunehmend mit unseriösen Anbietern konkurrieren. Die sehr billigen, aber nicht normkonformen und damit nicht sicheren Zurrgurte verzerren den Wettbewerb. Dadurch gefährden sie letztlich auch sogar unbeteiligte Verkehrsteilnehmer. Vor diesem Hintergrund entstand der Wunsch eines gemeinsamen Sicherheitstags vor Ort bei uns in Dortmund. Die Teilnehmer sollten von uns als Qualitätshersteller dafür sensibilisiert werden, an welchen Merkmalen sie qualitativ hochwertige Zurrgurte erkennen können. Und in praktischen Übungen sollten sie selbst ausprobieren, mit welchen anwendungsbezogenen Herausforderungen es ein Lkw-Fahrer täglich bei der Ladungssicherung zu tun hat.

Ein guter Indikator: Das Zurrgurt-Etikett

Geplant – getan. Im Dezember letzten Jahres traf sich eine kleine Projektgruppe in unserer Hauptniederlassung im Dortmunder Hafen. Unser Kollege Adrian Lutzinski hatte sich ein abwechslungsreiches Programm ausgedacht. Zunächst ging es quer durch die textile Dolezych-Produktion von Zurrgurten, Netzen und Co. Adrian Lutzinski erklärte dabei unter anderem, worauf es beim Zurrgurt-Etikett ankommt: „Auf einem qualitativ hochwertigen Etikett sind mindestens die von der Norm geforderten Informationen aufgedruckt. Bei minderwertigen Zurrgurten fehlen oft einige dieser Angaben. Ein GS-Zeichen ist als Qualitätsindikator zu betrachten. Dieses wird bei einem Prüfinstitut von einem Hersteller freiwillig beantragt. Allerdings sind teilweise sogar minderwertige Produkte mit solchen Etiketten und GS-Zeichen gekennzeichnet (wir berichteten: Dolezych Aktuell, Herbst 2018). Das ist dann eindeutig Betrug.“ Ein CE-Zeichen entlarve dagegen einen minderwertigen Artikel sofort. Denn ein Zurrgurt fällt nicht unter die Gültigkeit der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG; er darf deshalb auch nicht mit einem CE-Zeichen gekennzeichnet werden.

Beeindruckender Besuch im Prüfraum

Sehr nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist den Gästen der Besuch im Prüflabor, wo sie Zeuge einer Zurrgurt-Prüfung werden durften. „Besonders geschockt hat mich, wie schnell Schäden in Form von Rissen oder Verformungen an Billigzurrgurten sichtbar werden, obwohl die auf dem Etikett angegebene Mindestbelastbarkeit noch nicht erreicht ist“, erinnert sich ein Teilnehmer.

Hands-On in Selm

Beim Forschungs- und Technologiezentrum Ladungssicherung in Selm konnte die Gruppe schließlich beim Sichern unterschiedlicher Ladegüter selbst Hand anlegen. Der Vertriebstrainer des Großhändlers verrät: „Gar nicht so einfach – wir haben anfangs in der Gruppe länger gebraucht als ein Fahrer normalerweise braucht. Nach ein paar Anleitungen hat es dann aber super und schnell geklappt.“ Highlight des Sicherheitstages waren die praktischen Fahrdemonstrationen auf der Freiluft-Teststrecke. Eindrucksvoll wurde demonstriert, was bei einer Vollbremsung bei einem Tempo von gerade einmal 30 km/h mit einer ungesicherten Palette passiert: Ohne Schutzvorrichtung wäre sie aufgrund der hohen Fliehkräfte durchs Fahrerhaus geflogen! „Nicht auszudenken, was bei
80 km/h passieren würde!“, erzählt ein Teilnehmer beeindruckt.
„An dem Abend sind wir um einige Erkenntnisse reicher nach Hause gefahren, die wir an unsere Kunden weitergeben können. Toll, dass Dolezych uns diesen Sicherheitstag angeboten hat. Da zeigt sich die Bedeutung jahrelanger, enger Partnerschaft.“

Haben Sie auch Interesse an einem Sicherheitstag bei uns in Dortmund? – Sprechen Sie uns gerne darauf an!

Ihr Ansprechpartner:
Adrian Lutzinski, Verkauf Großhandel
02 31 / 82 85 – 496
adrian.lutzinski@dolezych.de

Wer’s ganz genau wissen will

Diese Angaben gehören auf ein Zurrgurt-Etikett und müssen in Serien- bzw. Gesamtprüfungen nachgewiesen werden:

  • Zulässige Zugkraft (LC)
  • Hand- (SHF) und Vorspannkraft (STF)
  • Norm, nach der der Zurrgurt gefertigt wurde
  • Gurtbandwerkstoff
  • Nutzlänge
  • Hersteller und das Herstelljahr
  • Rückverfolgbarkeitscode
  • Dehnung des Zurrgurtes
  • Warnhinweis „Nicht heben, nur zurren!“