Hier wird viel bewegt: Ladungssicherung auf Pkw- & Lkw-Transportern
Die Optimierung der Ladungssicherung auf Fahrzeugtransportern steht seit geraumer Zeit im Fokus: Ein wichtiger Grund hierfür ist die moderne Fahrzeugtechnik, die dafür sorgt, dass die Beanspruchung für die Transportfahrzeuge und die Ladungssicherungssysteme während des Transportvorganges höher sein können als bislang angenommen wurde.
Die Ergebnisse der 2016 durchgeführten Reibbeiwertstudie von TÜV SÜD und Kässbohrer wiesen bereits deutlich daraufhin, dass das Thema Gurt und dessen Komponenteneinen ebenfalls bedeutenden Stellenwert haben.
Deshalb wurden die Auswirkungen weiterer am Transport beteiligter Faktoren systematisch hinterfragt: Wie groß ist z.B. der Einfluss unterschiedlicher Reifendurchmesser? Wie und in welcher Höhe sollte die Vorspannkraft idealerweise aufgebracht werden? Und welche Dehnung des Zurrmittels ist optimal?
Dolezych hat als erster, gemeinsam mit der Fachgruppe Ladungssicherung der Division Mobility des TÜV SÜD, hierfür einen Prüfstand entwickelt und entsprechend evaluiert.
Mit diesem bislang einzigartigen Prüfstand ist es möglich, die unter realen Einsatzbedingungen erzeugten Sicherungskräfte am einzelnen Reifen und in allen Zurrgurt-Komponenten im rein statischen Versuch darzustellen.
Erstmals können so z.B. die Kräfte, die in die Zurrpunkte bzw. in das Bodenblech des Transportfahrzeuges eingeleitet werden, exakt ermittelt und dokumentiert werden.
Als Ergebnis daraus wurden in enger Abstimmung mit der Fachgruppe des TÜV SÜD konkrete Vorgaben für die Prüfung von Zurrgurten für die Pkw- und Nutzfahrzeugsicherung entwickelt, die den tatsächlichen Verhältnissen am Transportfahrzeugentsprechen.
Neue Generation Zurrsysteme
Die Erkenntnisse aus den vielen Prüfreihen führten bei uns zu der Entwicklung einer neuen Generation von Zurrgurten für die Pkw- und Lkw-Ladungssicherung gemäß VDI2700 Blatt 8.1/8.2. Es wurden neue Zurrgurte einschließlich aller Komponenten wie Wirbelhaken, Tension Controller und Spannratschen konstruiert und entsprechend der neuen Prüfvorgaben getestet.
Die neuen Spannratschen z.B. ermöglichen es, die erforderlichen Vorspannkräfte trotz äußerst kompakter Abmessungen (bei der Ladungssicherung von Pkw beispielsweise hat man wenig Platz) gut und sicher aufzubringen. Diese Zurrgurte können auch bei geringem Platzangebot gut gespannt und die geforderten Vorspannkräfte sicher aufgebracht werden.
Dazu wurden neue Gurtbänder entwickelt, die aus den Materialien Polyester, Hochleistungs-Polyethylen oder einer Kombination aus beiden Fasern bestehen können. Sie weisen besonders geringe Dehnungswerte von unter 4% bis zu unter 1% auf.
In einem „Baukastensystem“ lassen sich die unterschiedlichen Ratschen und Gurtbänder miteinander kombinieren und können so optimal für die speziellen Gegebenheiten des Transportfahrzeugs und der zu transportierenden Fahrzeuge angepasst werden. Durch die Wahl eines dehnungsärmeren Gurtbandes (PES / UHMWPE-Mischgewebe oder reines UHMWPE-Gurtband) lässt sich z.B. der Aufwand für ein möglicherweise im Fahrbetrieb erforderliches Nachspannen der Zurrsysteme reduzieren und so Zeit sparen.
Ein weiteres Ergebnis der Produktentwicklung ist ein völlig neuer Tension-Controller für 35 und 50mm Gurtbänder. Dieser verhindert zuverlässig das Abrutschen des Gurtes vom Fahrzeugreifen.
Zusätzlich ist er so ausgerüstet, dass das Gurtband der Zurrgurte gut darin gleiten kann und so einen optimalen Wirkungsgrad des Zurrmittels ermöglicht.
Die ausführlichen Ergebnisse der Prüfung von Pkw- / Nutzfahrzeugsicherungen sind auf der Internetseite des TÜV SÜD als Download verfügbar: www.tuev-sued.de/truck